Zum Thema Nachhaltigkeit ohne Ausschluss führten wir auf der diesjährigen Sommerakademie von Attac „Wie wollen wir leben? Visionen einer anderen Globalisierung“ am Samstag, den 24. Juli, einen 90-minütigen Online-Workshop durch.

 

 

Ziele des Workshops waren, soziale Exklusion in Hinblick auf Nachhaltigkeit/gutes menschengerechtes Leben/andere Globalisierung zu verstehen, Erfahrungen und Erkenntnisse zu reflektieren, Methoden und Arbeitsweisen kennenzulernen sowie Ideen für eine gemeinsame Partizipationskultur zu entwickeln.

 

Der methodischen Arbeit in Kleingruppen vorangestellt, führten wir kurz in aktuelle Bezugsrahmen ein, die den Themenkomplex Nachhaltigkeit ohne Ausschluss motivieren: zunächst auf globaler Ebene die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, kurz SDGs), insbesondere dem SDG 10 „Verringerung von Ungleichheiten“.

 

In Deutschland hat die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen „Ungleichheiten und die Vereinten Nationen“ zu ihrem Jahresthema 2021 gemacht und begründen dies auch mit den SDGs, insbesondere SDG 10, und einer Kritik daran.

Daran anknüpfend, stellen wir zu den Bemühungen und dem Trend um die Themen Ungleichheiten, Diskriminierung und Nachhaltigkeit die Frage in den Raum wie Ungleichheiten in der Betroffenheit durch den Klimawandel beispielsweise bearbeitet werden sollen und durch wen, wer nimmt dabei welche Rolle ein?

 

Wir glauben vor der Reduzierung von Ungleichheiten anzusetzen ist erst richtig nachhaltig. (Soforthilfen im Katastrophenfall komplementieren dies.) Also die Art und Weise wie wir politische Nachhaltigkeitsbemühungen konstituieren muss anti-diskriminierend sein: Entscheidungsmacht und die Privilegien, die dazu führen, müssen dezentriert/dezentralisiert werden. Dies gilt sowohl auf globalpolitischer Ebene als auch auf lokal/regionaler Ebene, Organisationsintern als auch Teilhabe an Organisationen und ihrer Arbeit nach außen betreffend.

Die Frage nach Ungleichheiten erkennt, erklärt Positionierungen (entlang von Privilegien, Marginalisierung).

Die Frage nach Gerechtigkeit impliziert Veränderung dieser Positionierung.

Für eine Nachhaltigkeit ohne Ausschluss brauchen wir beides.

 

 

 

 

Die Arbeit in den Kleingruppen während des Workshops drehte sich um das Thema Teilhabe. Dabei verbanden die Teilnehmenden des Workshops „Teilhabe“ mit Anerkannt sein, Dialog, mitentscheiden, Offenheit, Respekt, Mitbestimmen, kein Eigentum.

Das methodische Vorgehen wurde dabei bewusst so gewählt, dass Teilhabe auch durch den Prozess des gemeinsamem Arbeitens in der Kleingruppe adressiert werden sollte.

 

Dies erwies sich erneut als besonders relevant angesichts des Online Formats der Academy und technischer Ausschlüsse, die Online Formate mit sich bringen.

 

Aus der Diskussion ging hervor, dass die Suche nach sozial-ökologischer Gerechtigkeit bei ungleichen politischen Machtverhältnissen durch Methoden in der aktivistischen Arbeit unterstützt werden kann.

 

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden – auch für das ermutigende Feedback! Wir machen weiter!